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Linux: Virtuelles Erhöhen der Bildschirmauflösung

Mein Notebook (Acer 1810t Olympic Edition) hat eine Auflösung von 1366×768 Pixel. Das reicht grundsätzlich problemlos aus, doch kommt es gelegentlich vor, dass Programmierer annehmen, die vertikale Auflösung wäre mindestens 1024 Pixel. Das führt dann dazu, dass Knöpfe in Programmen (je nach Anordnung) manchmal mit meiner Auflösung nicht mehr klickbar sind.

In meinem konkreten Fall konnte ich die Dia-Show von DigiKam nur dann starten, wenn ich vorher die Anwendung in Vollbild gebracht hatte, ansonsten war der Knopf nicht mehr im Sichtbereich.

Was kann man dagegen tun? – Ganz einfach, man manipuliert die RandR-Erweiterung die zur Konfiguration von Grafikkarten dient mittels dem Kommandozeilen-Tool xrandr.

Feststellen der aktuellen Werte

Man sollte mit dem Befehl

xrandr -q

die aktuellen Einstellungen der entsprechenden Anzeige ermitteln und notieren z.B.

>xrandr -q
Screen 0: minimum 8 x 8, current 1366 x 768, maximum 32767 x 32767
LVDS1 connected primary 1366×768+0+0 (normal left inverted right x axis y axis) 256mm x 144mm panning 1366×768+0+0
   1366×768      60.00*+
   1024×768      60.00 
   800×600       60.32    56.25 
   640×480       59.94 

Mein Display heißt also LVDS1, hat eine Auflösung von 1366×768 und einen Sichtbereich (Panning) von ebenfall 1366×768.

D.h. der Befehl um dieses Display wieder in den Originalzustand zu bringen wäre:

xrandr –output LVDS1 –mode 1366×768 –panning 1366×768 –scale 1×1

Ermitteln der gewünschten Werte

Nehmen wir also an, ich hätte gerne eine Displaygröße von 1640×922, dann müsste ich 1640 durch 1366 dividieren und würde so einen Faktor von ca. 1.2 erhalten. Ebenso würde ich dann 922 durch 768 dividieren und dann ebenfalls einen Faktor von ca. 1.2 erhalten. Oder anders gesagt, ich möchte mein Display einfach um den Faktor 1.2 vergrößern. Dazu reicht es, wenn man zunächst den Sichtbereich auf die gewünschte Auflösung erhöht und dann per Skalierung den Bildschirm an den Sichtbereich anpasst.

Setzen der neuen Werte

xrandr –output LVDS1 –panning 1640×922 –scale 1.2×1.2

Blöd nur, dass wir die Werte für –scale immer berechnen müssen. Auch dafür gibts Abhilfe, wir benutzen anstatt –scale einfach –scale-from und setzen die Werte die wir bei panning benutzt haben:

xrandr –output LVDS1 –panning 1640×922 –scale-from 1640×922

Wunderbar, wir haben jetzt eine „virtuelle Auflösung“ von 1640×922 die aber komplett in unser Display (1366×768) passt. In meinem Fall war dann auch problemlos der Button in DigiKam klickbar.

Durch obige Experimente bin ich nun auch fit, problemlos einen Bildschirm an ein unbekanntes Display, von dem ich die technischen Werte kenne anzupassen.

Ich könnte mir vorstellen, dass gelegentlich auch der eine oder andere Netbook-Besitzer gerne auf dieses Mittel zurückgreifen wird!

 

1 Comment so far

  1. Robert Kraus on Januar 27th, 2015

    Cool.

    Das kann ich definitv brauchen.

    Gruß
    Robert